Alfred Apfel (de.) life and biography

Alfred Apfel (de.) picture, image, poster

Alfred Apfel (de.) biography

Date of birth : 1882-03-12
Date of death : 1940-06-26
Birthplace : Düren, Deutschland
Nationality : Deutscher
Category : Science and Technology
Last modified : 2011-09-22
Credited as : Rechtsanwalt, Jurist,

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Alfred Apfel war ein deutscher Rechtsanwalt.

Der promovierte Jurist Apfel war nach dem Studium zunächst an einem kleinen rheinischen Amtsgericht tätig. Von seinem ursprünglichen Berufswunsch des Richters rückte er wegen der gesellschaftlichen Verhältnisse ab, die es ihm seines jüdischen Glaubens wegen nahezu unmöglich machten, Reserveoffizier zu werden: er ließ sich als Rechtsanwalt nieder und verweigerte die ihm damit schon frühzeitig zugewiesene Diskriminierung. Apfel entwickelte sich zum überzeugten und engagierten Zionisten.

Ab 1918 war er zunächst Rechtsanwalt, dann Notar in Berlin. Als Strafverteidiger in vielen auch politischen Prozessen verteidigte er unter anderem Carl von Ossietzky. Als bekannter Demokrat, Jude und Zionist gehörte er zu den ersten, die unmittelbar nach dem Reichstagsbrand am 28. Februar 1933 in sogenannte Schutzhaft genommen wurden. Nach seiner Freilassung floh er nach England. Apfel stand auf der Ersten Ausbürgerungsliste des Deutschen Reichs von 1933 und wurde zum 23. August 1933 ausgebürgert. Er starb im Alter von 58 Jahren in Südfrankreich, nachdem deutsche Truppen Frankreich besiegt und Paris eingenommen hatten.

Leistungen

Alfred Apfel erwarb sich neben seiner Bedeutung für die Entwicklung und Kultur der Strafverteidigung in der Weimarer Republik auch einen Ruf als Verteidiger der Republik, indem er gerade diejenigen Journalisten und Liberalen vertrat, die ihre demokratischen Rechte der freien Meinungsäußerung und der freien Berichterstattung wahrgenommen und dabei mit Staatsinteressen in Konflikt geraten waren. Bei der Verteidigung von Ossietzkys im sogenannten Weltbühne-Prozess, einer Landesverratssache, trat er gemeinsam mit den ebenfalls berühmten Kollegen Rudolf Olden, Kurt Rosenfeld und Max Alsberg auf. Zugleich förderte seine Mitarbeit gerade auch wegen seines Bekanntheitsgrades den organisierten Zionismus in Deutschland, den viele etablierte deutsche Juden lange als bloßes Hilfsprojekt für zaristisch verfolgte Ostjuden angesehen hatten.

Werke:

Alsberg. Weltbühne 1931 Nr.2, S.785.
Behind the Scenes of German Justice. Reminiscences of a German Barrister 1882-1933. London, 1935.

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